Montag, 3. Dezember 2007

Pflege von Websites in Santiago

In den letzten Wochen hatten wir einige interessante Gespräche mit potentiellen Kunden hier in Santiago, die uns über das Internet gefunden haben oder über Empfehlung auf uns zukamen. Aktiv Werbung für unser Unternehmen haben wir in diesem Jahr noch nicht machen müssen, sondern voll und ganz auf Mund zu Mund Propaganda gesetzt und das mit Erfolg.
Alle Unternehmen, die uns kontaktiert hatten, haben dasselbe Problem. Ihre jetzige Website ist veraltet. Auf die Frage, wer das denn früher betreut hat, erntet man dann Achselzucken, ein verächtliches Lächeln oder ein deprimiertes Kopfschütteln. Diejenigen, die früher einmal dafür verantwortlich waren, sind aus dem Unternehmen verschwunden oder die Freelancer oder Agenturen, die sich früher drum kümmerten, sind nicht mehr aufzufinden.
Weniger das Design und die Erstellung der Website scheinen ein Problem darzustellen, sondern die Pflege. Das überrascht uns natürlich, weil das für uns eine relativ einfache Tätigkeit ist und eine regelmäßige Einnahmequelle dazu. Wir machen einen signifikanten Anteil unseres Umsatzes mit bestehenden Kunden und das ist doch auch wirklich eine schöne Sache zu sehen, wie sich unsere Kunden und auch wir im Internet weiterentwickeln.
Wenn man sich dann die Websites anschaut, versteht man auch den Grund dahinter. Da sind zum einen Content Management Systeme, die wahrscheinlich mit der Zielsetzung erworben wurden, unabhängig von Agenturen zu werden. Nur hat man sich dann schnell von einem Mitarbeiter abhängig gemacht und sobald der geht, steht man vor demselben Problem. Zudem sind die Systeme, die wir bisher gesehen haben, wenig flexibel, so dass Designänderungen einen enormen Aufwand bedeuten.
Zum anderen sind es hier in Chile die beliebten Flash Websites, bei denen alle Informationen in einen animierten Flashfilm integriert sind. Die sind zwar meist schön anzusehen, aber ihren Zweck als Marketing Kanal verfehlen sie häufig total. Das größte Problem bei diesen Flash Websites liegt insbesondere darin, dass die Inhalte meist in den Film eingebunden sind. Suchmaschinen wie Google und Yahoo können diesen Inhalt nicht indexieren, für die Such Roboter handelt es sich um eine Film Datei, die nicht gelesen werden kann. Vor kurzem habe ich ein Interview des Lateinamerika Chefs von Google Gonzalo Alonso gelesen. Laut seiner Aussage sind 80% des Contents von Lateinamerikanischen Websites nicht indexiert, weil die Websites schlecht programmiert sind. Die überbordende Verwendung von Flash spielt dabei sicherlich eine Rolle.
Um die Flashwebsite zu aktualisierten benötigt man die offene Version des Films und die ist meist genauso wenig aufzufinden, wie derjenige, der ihn ursprünglich erstellt hat…

Mittwoch, 28. November 2007

Charla en la Camchal 2.0

Here is the presentation for the workshop held at Camchal, Santiago, 29.11.2007

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Dirk Röttges at the Camchal, Santiago 29/11/07

Donnerstag, 1. November 2007

Mujeres!

Am Sonntag wurde in Argentinien Christina Kirchner zur Präsidentin gewählt, die erste demokratisch gewählte Frau an der Spitze unseres Nachbarlandes. Auch Chile hat seit Anfang 2006 mit Michelle Bachelet eine Präsidentin.
Auch sonst kann man beobachten, dass es immer mehr Frauen in Führungspositionen gibt und dass immer mehr Frauen unternehmerisch tätig sind. Schau ich mir unser Gebäude mit 3 Unternehmen an, stellt sich folgendes Bild: Da ist zum einen Claudia, die eine Cafeteria im Erdgeschoss betreibt, eine neue Cafeteria gerade am Flughafen eröffnet hat sowie einen Lieferservice für Schulküchen betreibt. Ihr Unternehmen beschäftigt 15 Angestellte. Sie ist knapp über 40 und hat 3 Söhne im schulpflichtigen Alter.
Im Erdgeschoss ist eine Sprachschule, die Englischunterricht in Unternehmen anbietet. Auch dieses Unternehmen wird von 2 Frauen geleitet. Im Büro neben uns zieht gerade eine Möbeldesignerin ein. Ja und bei uns sind 2 von 3 Mitarbeitern weiblich.
Letzte Woche war Antje auf der Verleihung der Jungunternehmerin des Jahres, organisiert von den Mujeres Empresarias und dem Mercurio. 10 Unternehmerinnen unter 35 Jahren waren nominiert. Die meisten haben Familie und Kinder. Eine Produzentin von Rapsöl wurde zur Jungunternehmerin 2007 gewählt.
Ende letzter Woche wurden wir von einer Händlerin von Weinzubehör kontaktiert. Sie importiert Weingläser, Weinkühler, Dekanter, Korkenzieher und vieles mehr aus Europa. Einst als Weinhändlerin gestartet, hat sie nun Exklusivvertriebsrechte für den Chilenischen Markt für europäische Marken aus diesem Bereich. Sie fragte an, ob wir eine Website mit Online Katalog für sie erstellen können. Am Ende des Gesprächs als wir über Privates sprachen, sagte sie uns, dass sie 6 Kinder habe.
Dies ist mit Sicherheit kein repräsentativer Querschnitt der Gesellschaft, aber ich stelle doch immer wieder mit Erstaunen fest, wie diese Dinge in Chile funktionieren, ohne dass es Kindertagesstättenprogramme oder sonstige staatliche Förderung gibt. Vom Kindergarten bis zur Universität, sämtliche Betreuung und Ausbildung sind meist privat organisiert und kosten entsprechend Geld. Auch das Vorhandensein des Niedriglohnsektors ermöglicht es, dass Nanas sich meist in Vollzeit um Haushalt und Kinder kümmern. Für uns als Europäer ist es immer noch befremdlich, Nanas in ihrem uniformierten Hauswirtschaftskitteln als Bedienstete in den Familien der Mittel und Oberklasse zu sehen. Aber letztendlich liefern sie den entscheidenden Beitrag dafür, dass Frauen die Freiheit haben, ihre eigenen Karrieren zu verfolgen. Auch wenn das nicht alle machen und den Tag dann lieber mit Shopping und Maniküre verbringen, bevor sie mit ihren SUVs die Kinder von der Schule abholen.
Dies alles trägt dazu bei, dass Karriere und Familie sich hier nicht ausschließen und Frauen heute einen wesentlich Beitrag zur Dynamik der chilenischen Wirtschaft leisten.

Dienstag, 18. September 2007

Dieciocho!

Heute ist Nationalfeiertag in Chile und es ist nicht lediglich ein Feiertag, sondern gleich eine ganze Feierwoche. Bereits am letzten Freitagnachmittag wurde in den meisten Betrieben mit Asado und Bier die Urlaubswoche eingeleitet. Am Freitagabend bahnten sich dann die vollgepackten Autos in den verstopften Strassen ihren Weg raus aus Santiago. Es wurde geschätzt, dass Freitagabend über 4 Mio Menschen unterwegs waren. Das bedeutet, jeder 4. Chile saß im Auto, Flugzeug, Bus oder in der Bahn.
Wir haben es vorgezogen in Santiago zu bleiben und genießen nun die himmlische Ruhe und frische Luft. Außer gestern, da haben wir einen Abstecher ans Meer gemacht und bei strahlend blauem Himmel am Strand gelegen und den Chilenen bei ihrer Lieblingsbeschäftigung zwischen den üppigen Mahlzeiten zugeschaut: Drachensteigenlassen.
Heute ist Santiago wie ausgestorben. Heute Morgen joggten wir auf der Fahrbahn der Pdte. Errazuriz zwischen der Deutschen Botschaft und dem Wohnsitz von Michelle Bachelet ohne dass uns ein Auto dabei gestört hätte, ein Unterfangen was selbst an einem Sonntag Morgen äußerst gefährlich ist.
An Weihnachten, komischerweise, sah das ganz anders hier aus: Besinnlichkeit und Ruhe kam kaum auf bei 30 Grad im Schatten. Die Shopping Exzesse in den Supermärkten und Malls gingen bis spät in den Heiligen Abend und am 26.12. war eigentlich wieder alles beim Alten.
Heute kommt das Land nun wirklich zur Ruhe. In dieser Woche sind sämtliche Betriebe bis Mittwoch geschlossen, selbst die Supermärkte und Einkaufszentren sind heute am eigentlichen Nationalfeiertag dicht. Zum Glück haben einige Restaurants geöffnet, das werden wir am Abend im Tierra Noble in Vitacura genießen.

Freitag, 7. September 2007

Behörden Hopping

Wir sind seit 10 Monaten in Chile und sollten nun den kompletten Zyklus aller für uns relevanter Institutionen und Behörden durchlaufen haben. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass die ein oder andere für uns bisher unbekannte Behörde noch kommen wird.

Nachdem wir Ende letzten Jahres unser Carnet und unsere RUT, ohne die hier überhaupt nichts geht, beantragt haben, gründeten wir Anfang des Jahres unsere Firma (Limitada). Dies hat gerade Mal 3 Wochen gedauert. Später haben wir Antje, meine Partnerin, offiziell bei unserer Firma angestellt und dadurch das System von AFP (Rentenversicherung) und ISAPRE (Krankenversicherung) kennengelernt. In Kürze werden wir unsere Praktikantin aus Deutschland hier fest anstellen. Dadurch haben wir nähere Kenntnis des Prozesses der Visabeantragung in Chile erlangt. Auch das ist relativ problemlos möglich, sofern ein paar Pflichtklauseln im Vertrag verankert sind.
Es fehlt jetzt nur noch unsere private permanente Aufenthaltsgenehmigung (Permanencia Definitiva). Dafür haben wir in den letzten Wochen Dokumente zusammengestellt. Zuerst haben wir die Antragsformulare aus dem Internet heruntergeladen, dann ging es los ging es mit Passfotos (Größe 3*2 cm, mit Lupe bin ich darauf ganz gut zu erkennen), Kopien von Cedular (Ausländerausweis), Reisepass und Einreisebescheinigung der Ausländerpolizei.
Unser Steuerberater hatte uns in der Zwischenzeit Kopien unserer Steuervorauszahlungen für die Limitada, unsere Beiträge für die Sozialversicherungen sowie eine Kopie der Registrierung bei Firma bei der SII zusammengestellt. Hinzu kamen Kopien des Patente Comercial, sowie unseres Gesellschaftervertrages. Da dieser auf dem hier so beliebten amerikanische Legal Format erstellt wurde, musste ich noch mal los zum Copy Shop, da mein A4 Scanner einfach zu kurz dafür ist.
Letzten Sonntagnachmittag war dann unser Esszimmer Tisch voll mit Dokumenten. Wir wollten eigentlich alles zusammenstellen und Montag zur Post bringen. Aber es fehlten noch 3 Dokumente für die wir uns einheimischen Rat holen mussten, weil wir keine Ahnung hatten, was damit gemeint war.

Montagmorgen war dann Behörden Hopping angesagt:
In der Metro Station Los Leones haben wir für 2500 Peso einen Auszug aus dem Boletin Comercial ausdrucken lassen. Dieser sagt aus, dass sich unsere Firma nichts zu Schulden hat kommen lassen und wir alles bezahlt haben. Das ging schnell, Nummer ziehen, RUT mitteilen, bezahlen, fertig.
Dann sind wir mit Bus und Bahn zum Registro Civil in Las Condes, um unser Certificado de antecendentes für 880 Peso ausdrucken zu lassen. Dieses sagt aus, dass keine Strafen gegen uns persönlich vorliegen. Die Wartezeit war mit ca. 10 Minuten rekordverdächtig. Erstaunlicherweise mussten wir hierfür keine Nummer ziehen.
Dann das letzte Dokument: Certificado de Viajes. Das gibt’s bei der Ausländerpolizei in Independencia, ca. 45 Minuten entfernt vom Registro Civil. Nach Bezahlung der Gebühr von 500 Peso (70 ct) wurde uns diesmal eine Nummer ausgehändigt. So Kurz vorm Ziel mussten wir exakt 1:10 Minuten (ich hab’s gestoppt) warten, um dieses Dokument zu erhalten, welches bescheinigt, dass wir uns auch tatsächlich im Land aufgehalten haben.
Kurz vor Behördenschluss um 14:00 Uhr hatten wir dann alles zusammen und nach einer kurzen Wartezeit bei der Post konnten wir die Unterlagen per Einschreiben versenden.
Auch wenn es noch so nervt, muss ich aus meiner Erfahrung sagen, dass die Behörden in Chile verglichen mit anderen Ländern des spanischsprachigen Kulturkreises sehr effizient arbeiten. Anne Grüttner hat in ihrem Handelsblatt Global Reporting Blog aus Madrid ihre Erfahrungen mit Spanischen und Argentinischen Behörden geschildert, hier
Im Gegensatz dazu haben wir es hier schon fast mit deutscher Effizienz zu tun.

Donnerstag, 16. August 2007

Charla en la CAMCHAL

Nachdem die beiden Mädels Anfang letzter Woche wieder einsatzbereit waren, fing es bei mir am letzten Dienstag an. Mittwoch lag ich schon mit Fieber im Bett. Antje peppelte mich dann für Donnerstag auf, denn ich sollte einen Vortrag über Suchmaschinenoptimierung bei der deutsch-chilenischen Außenhandelskammer (Camchal) halten. Obwohl der Vortrag auf Englisch war, hatten sich über 30 Teilnehmer angesagt. Den konnte ich nicht mehr absagen. Ich fühlte mich auch ziemlich gut am Donnerstagvormittag.
Ich referierte über Themen wie die Entwicklung des Suchmaschinenmarktes, über die wichtigsten Faktoren, die die Platzierung bei Google beeinflussen, stellte die Ergebnisse einer Studie von Yahoo! Research über chilenische Websites vor und gab Tipps wie man mit etwas Kreativität die Zahl der Inbound Links erhöhen kann.
Danach schauten wir uns einige Websites der Teilnehmer an und analysierten sie in Bezug auf ihre Suchmaschinenfreundlichkeit. Und es war alles dabei, was ich im Vortrag angesprochen hatte: Websites mit Framesets, Websites bei denen die Inhalte komplett in Flash versteckt sind, was in Chile sehr beliebt ist, Websites ohne jegliche Meta Tags, Websites ohne Inbound und Outbound Links, das volle Programm. Es gab aber auch eine Website, die vorbildlich aufgesetzt war und den Effekt konnten wir dann auch live sehen: Gochile.cl war für den entsprechenden Suchbegriff an Nummer 4 in Google platziert.
Alles in allem war es ein sehr interaktiver Workshop und viele Teilnehmer kamen danach zu mir und bedankten sich für das, was sie gelernt hatten. Wir gingen dann mit ein paar Deutschen Teilnehmern Kaffee trinken und als ich später bei meinem Steuerberater saß, ließ der Adrenalinpegel so langsam nach und das Fieber setzte wieder ein. Anschließend lag ich dann bis Montag flach und bin immer noch nicht ganz auf dem Damm. Santiago hat den kältesten Winter seit 40 Jahren und wir sehnen uns nach Frühling, der nun so langsam kommt. Die ersten Bäume blühen schon….

Donnerstag, 2. August 2007

Ausnahmezustand

Diese Woche hatten wir einen Krankenstand von 66%. 2 von 3 Mitarbeitern waren diese Woche mit Erkältungskrankheiten außer Gefecht gesetzt. Obwohl der Winter für europäische Verhältnisse mit 5-15 Grad ziemlich mild ist, sind doch viele Leute erkältet in dieser Zeit. Vielleicht liegt es an der eher trockenen Kälte und daran dass die Temperaturen nachts auf den Gefrierpunkt sinken.
Meist kommt alles zusammen und wir mussten relativ kurzfristig für einen Kunden aus London ein komplettes Redesign der Website realisieren, da das Unternehmen zum 1.8. umbenannt wurde. Das neue Logo haben wir dafür bereits im Juni entworfen, nun mussten wir innerhalb von 14 Tagen die Website konzipieren, programmieren und online stellen.
Die Woche davor lag ich noch mit Nebenhöhlenentzündung im Bett und schwenkte zwischen Rotlichtlampe und Laptop hin und her, um das Projekt mit England zu koordinieren. Diese Woche fielen dann unsere beiden Damen aus und ich war allein im Büro. Während Antje von zuhause aus so gut wie es eben ging u.a. an einem Projekt in Österreich arbeitete, saß unsere Webdesignerin neben einem Gasofen im Aufenthaltsraum ihrer WG und programmierte. Sie konnte 3-4 Stunden am Tag konzentriert arbeiten, bevor sie sich wieder hinlegen musste. In der kurzen Zeit, die ihr täglich zur Verfügung stand, machte sie eine super Job und unsere Kundin, die ständig über Blackberry in London mit mir in Kontakt stand verglich sie schon mit Mimi aus der Oper La Boheme. Aber keine Bange sie hat es überlebt und arbeitet schon voller Tatendrang am nächsten Projekt. Dann hoffen wir, dass nächste Woche wieder alle an Bord sind. Und hier der Link zur neuen Website von Novos Limited

Donnerstag, 26. Juli 2007

Ein paar Fakten zu Chile

Wenn ich mit Freunden und Bekannten in Deutschland oder England rede, fällt mir immer wieder auf, wie wenig man in Europa über Chile und seine Entwicklung zu einer erfolgreichen, liberalen und demokratischen Nation weiß. Die Vorstellungen sind teils abenteuerlich. Einige haben immer noch Bilder aus Zeiten der Diktatur vor Augen, andere setzen mit Südamerika generell die Gewalt in den Favelas von Rio und Sao Paulo gleich, und wundern sich, dass man hier ganz normal abends ohne schusssichere Weste durch die Strassen schlendern kann.


Ja, es gibt hier Häuser aus Stein, Telefon, fließend warmes Wasser, Elektrizität, befestigte Strassen und sogar Krankenhäuser. Nein, Santiago liegt nicht in den Tropen, hier ist momentan kalter Winter. Bisher bin ich auch noch nicht ausgeraubt worden und Malaria ist hier ebenfalls nicht verbreitet.


Ein paar Zahlen zu Chile:


Chiles Wirtschaft wächst seit Anfang der 90er Jahren im Schnitt um die 7%. Für die nächsten 5 Jahre wird ein Wirtschaftswachstum von 4-5% voraus gesagt. Chile setzt konsequent auf Freihandel, es gibt Abkommen mit der EU, der Nafta, Japan, China und demnächst Indien. Das Pro-Kopf Einkommen von um die US $ 12.000 liegt mittlerweile auf dem Niveau der osteuropäischen EU-Länder. Die Armut wurde von 46% der Bevölkerung in den 90er Jahren auf heute unter 15% gesenkt.


Noch gibt es jedoch einen dramatischen Unterschied zwischen Arm und Reich. Noch immer werden nicht alle Bevölkerungsschichten vom Gesundheitssystem, dem Bildungssystem oder einer Altersversorgung erreicht. Chile ist nach wie vor ein sehr ungleiches Land mit einem GINI Index, der den Unterschied zwischen den reichsten und ärmsten Bevölkerungsschichten misst, von 0,54 (Europa ~0,25). Drastisch vor Augen geführt wird einem das, wenn man mit der Seilbahn zum Cerro San Cristobal hochfährt, links die gläsernen Bürohochhäuser von Las Condes, rechts die Wellblechdächer von Recoleta.


Aber Chilenen sind pragmatisch, die Missstände sind erkannt und man arbeitet daran. Chile kann es sich auch leisten die Sozialausgaben zu erhöhen. Die Staatsfinanzen sind unter Kontrolle und der Staat erwirtschaftet kontinuierlich Haushaltsüberschüsse, im letzten Jahr 4% des BIPs. Im Vergleich: In Deutschland gab es einen Haushaltsüberschuss zuletzt vor 40 Jahren.


Dass die positive wirtschaftliche Entwicklung auch bei der Bevölkerung ankommt, sieht man in den Strassen von Santiago. Hier fahren nur noch wenige 30 Jahre alten Fahrzeuge wie in anderen Ländern Lateinamerikas umher, sondern moderne Autos aus Fernost und Europa. Und überall werden Häuser für den neuen Mittelstand gebaut, Appartementhäuser mit bis zu 20 Stockwerken, meist ausgestattet mit einer großzügigen Lobby, 24 Stunden Portierservice, Fitnessraum, Swimmingpool. Die Wohnungen sind häufig mit Fußbodenheizung und En-suite Bädern ausgestattet, verfügen aber nur selten über Fenster mit Doppelverglasung. Zu unserem Leidwesen wird gerade eines dieser Gebäude gegenüber unserer Terrasse errichtet. Noch im Januar stand hier ein altes Fachwerkhaus, mittlerweile steht der Rohbau mit 8 Stockwerken sowie Tiefgarage.


Auch gesellschaftlich tut sich einiges. Chile ist eines der wenigen Länder, mit einer Frau an der Regierungsspitze und den gesellschaftlichen Wandel durchläuft das Land in Rekordtempo. Auch hierzu eine drastische Zahl: Im einst erzkatholischen Chile kamen im letzten Jahr 58% der Neugeborenen außerehelich zur Welt.

Donnerstag, 19. Juli 2007

Google Position

Gestern habe ich versucht einen unserer Kunden aus der Schweiz per Telefon zu erreichen. Jajah funktioniert immer noch tadellos, ich habe mittlerweile einen Business Account. Der Zahnarzt wollte mit uns sein Google Ranking diskutieren und seine Website auf weitere Suchbegriffe optimieren. Ich rief mal wieder außerhalb der Sprechzeiten an, und die 6 Stunden Zeitunterschied haben mir erneut einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach Mitteilung der üblichen Informationen zu Sprechzeiten, verwies die angenehme Stimme des Anrufbeantworters auf die Website der Praxis, auf der man weitere Informationen finden und auch bitte eine Terminanfrage stellen könne.


So ändern sich die Zeiten: War die Website vor ein paar Jahren noch etwas isoliertes, was kaum in die Kommunikationsprozesse integriert wurde, so nutzen mehr und mehr unserer Kunden ihre Website aktiv als Kommunikationsmedium. Noch vor 2-3 Jahren haben wir Updates nur von wenigen Kunden regelmäßig erhalten. Meist haben wir die Kunden daran erinnert, dass die Neuerungen in ihrem Geschäft, doch auch auf ihrer Website reflektiert werden sollten. Heute ist das schon anders, die Mehrzahl schicken uns regelmäßig Aktualisierungen. Die Website ist integrativer Bestandteil des Geschäfts geworden.


Auch die Suchmaschinenpositionierung ist heute ein wichtiges Thema. Früher war gerade bei unseren Kunden aus der Zahnmedizin die Haltung die Regel „Google, so was brauch ich doch nicht“.


Heute ist das ein Wettbewerb. Viele überprüfen regelmäßig ihre Positionierung oder fordern uns auf dies für sie zu tun und Vorschläge auszuarbeiten, wie man das noch verbessern könne. Letzte Woche haben es wieder geschafft 3 Kunden auf der ersten Seite bei Google zu platzieren, 1 Hautarzt sowie 2 Zahnärzte mit dem Suchbegriff „Hautarzt“ bzw. „Zahnarzt“ in Verbindung mit der jeweiligen Stadt. Dieses Unterfangen wird jedoch immer schwieriger, gerade bei Google, da sich bei diesen Suchbegriff Kombinationen fast ausschließlich Portale unter den ersten 10-20 Suchergebnissen finden. Manche dieser Portale bieten einen gewissen Mehrwert, in dem eine Vielzahl von Ärzten aus der jeweiligen Stadt aufgelistet wird. Ich verstehe diese Logik nicht ganz, aus meiner Sicht schickt Google den Nutzer lediglich von einer Suche (Google) zur nächsten: Zahn-online, Gelbe Seiten, meinestadt.de, etc. Manche bieten immerhin eine GoogleMaps Gadget. Yahoo liefert da schon ganz andere Ergebnisse. Die Mehrzahl der organischen Suchergebnisse sind tatsächliche Ärzte.


In unseren Bemühungen Websites in Google nach vorne zu positionieren, halten wir uns an die Google Empfehlungen: sauberes HTML, relevante Inhalte und vor allem eine gute externe Verlinkung von themenrelevanten Websites, vor allem redaktionelle Arbeit. Bisher haben damit auch gute Ergebnisse erzielt. Da überrascht es mich doch sehr, dass beim Suchbegriff „Zahnarzt Dortmund“ eine Website mit dem Titel „Untitled Document“ bei Google an Position 3 platziert ist. Schaut man sich die Seite an, erkennt man leicht, dass die relevanten Informationen (Adresse) in JPEGs versteckt sind. Da ist wahrscheinlich der Domainname www.zahnarzt-dortmund.de der entscheidende Faktor oder hält sich Google nicht an die eigenen Regeln?


Am 9.8. werde ich einen Workshop zu diesem Thema bei der Deutsch-Chilenischen AHK in Santiago halten. Nähere Informationen gibt es hier.

Mittwoch, 11. Juli 2007

Global Village, Teil 2

Es ist ein wunderschöner Wintertag in Santiago, stahlblauer Himmel, Sonnenschein, die schneebedeckten Berge zum Greifen nah und ich sitze mal wieder bei Starbucks in El Golf, Las Condes und blogge über WIFI.


Ich bin seit 2004 Mitglied bei XING, ehemals Openbc. Ich hatte damals das kostenlose Premiumabo für 3 Monate genutzt, eher halbherzig meine Daten eingegeben und seit dem auch nicht mehr gepflegt. Ab und an meldete sich jemand aus der Six Sigma Community und bat mir Trainingskurse und Kooperationen an; und alle paar Monate meldete sich der ein oder andere ehemalige Kollege: „Na, auch bei Xing, schon lange nix mehr von Dir gehört, wie geht’s, bei mir ist alles beim alten…“. Da mein geschäftliches Netzwerk eher in England war, sah ich in dem Portal für mich keinen großen Mehrwert.


Das hat sich nun geändert. Vorletzte Woche kam wieder eine Kontaktanfrage von einem ehemaligen Kollegen von GE, was ich zum Anlass nahm, mein Profil zu überarbeiten und zu ergänzen. In der Mitgliedersuche gab ich das Suchkriterium Ort, geschäftlich = „Santiago“ ein. Die Suche ergibt mehr als 200 Treffer, schränkt man die Suche auf Sprache „deutsch“ ein erhält man immerhin 124 Treffer. Ich bin immer wieder fasziniert, wie solche innovativen Web 2.0 Anwendungen in kürzester Zeit ihren Siegeszug rund um den Globus feiern, selbst bis an dieses Ende der Welt.


Schnell hat mich die Neugier gepackt und ich wollte mir natürlich die Profile der Mitglieder anschauen, was ich dann nach Reaktivierung meiner Premium Mitgliedschaft per Kreditkarte auch schnell gemacht habe. Ich habe mich dann auch gleich der Gruppe :„Chile, Investments and Connections“ angeschlossen und veröffentlichte dort einen kurzen Beitrag über mich und was uns dazu bewog nach Chile zu kommen. Die ersten Reaktionen kamen schon nach wenigen Stunden. Eine kam von Jose, halb Spanier, halb Italiener, verheiratet mit einer Chilenin, Inhaber eines Softwareunternehmens im Kanton Zug, CH. Sein Firmensitz liegt im selben Ort, in dem auch meine Schwester in der Schweiz arbeitet.


Heute morgen meldete sich dann Jochen, ehemaliger WG Mitbewohner aus Saarbrücken, mittlerweile Finanz Manager bei Procter & Gamble, ich habe ihn 1995 zum letzten Mal gesehen…small world.

Montag, 2. Juli 2007

Schwarzer Daumen

Im Bereich der technologischen Infrastruktur ist Chile auf sehr hohem Niveau. Breitbandanschlüsse sind aus unserer Erfahrung schnell und unkompliziert zu bekommen (in 24 Stunden), Metrostationen, Autobahn Raststätten sowie viele Cafés stellen kostenlos WiFi zur Verfügung und selbst in der U-Bahn kann man ohne Probleme mobil telefonieren, wenn bloß der Krach nicht wäre.


Schon heute läuft vieles über das Internet: Steuererklärung inklusive Bezahlung online, Arzttermin reservieren online, Übermittlung und Zahlung von Beiträgen in die Kranken- und Sozialversicherungen online. Als wir unsere ID Cards im Meldeamt abholten, überraschte mich auch hier die Vernetzung. Nach Eingabe von Antjes persönlichen Daten, hatte der Mitarbeiter der Municipalidad sofort ihre Informationen samt Foto von vor 9 Jahren aus Puerto Varas auf dem Bildschirm. Dort war sie damals gemeldet. So etwas funktioniert in Deutschland schon dann nicht mehr, wenn jemand in ein anderes Bundesland zieht. Die Mitarbeiter sind mit Digitaler Kamera, Unterschriftenscanner sowie Fingerabdruckscanner ausgestattet. 2 Wochen später gibt es schon den Personalausweis im Scheckkartenformat.


 


Trotz all der Technik herrscht im Alltagsleben nach wie vor die Bürokratie. Rechnungen 4 Durchschläge, abgestempelt vom Finanzamt (wo bekommt man heute noch einen Nadeldruckerher? - Also von Hand schreiben). Obwohl Überweisungen ohne Probleme möglich sind, dominiert die antiquierte Bezahlmethode per Scheck. Vieles ist hier auf ein tief wurzelndes generelles Misstrauen begründet, wahrscheinlich aus schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit.


Nach wie vor boomt das Flagschiff der Bürokratieindustrie: die Notarios.


Viele Verträge des Alltagslebens bedürfen der notariellen Beglaubigung. Wir hatten bisher mehrmals das Vergnügen diese Institutionen zu besuchen Die Wartezeiten sind horrend, die Mädels in Uniform freundlich und den Notar, der in einem abgedunkelten Zimmer sitzt, bekommt man nie zu Gesicht. Am Schluss bekommt man für eine stattliche Gebühr seinen Stempel, ohne den gar nichts geht. Ich bin bisher noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Also hatte ich bis ich hierher kam, noch nirgends meine Fingerabdrücke hinterlassen müssen. Das hat sich in Chile schlagartig geändert. Das schwarze Stempelkissen lauert überall. Ich versuche zu rekapitulieren: Beim Abholen unseres Visums im Generalkonsulat München, Meldung bei der Ausländerbehörde in Independencia, Beantragung der CI (Perso) in Las Condes, Notarielle Beglaubigung diverser Dokumente um unseren Container einzuführen, Eröffnung des Privatkontos bei der Citibank, Unterzeichnung unseres Gesellschaftsvertrages bei der Firmengründung, Eröffnung des Firmenkontos bei der Citibank, Antje bei Abschluss ihrer Krankenversicherung, etc….es bleibt ein schwarzer Daumen :).

Mittwoch, 20. Juni 2007

Melitta und Oettinger

Die Geschichte mit der Kaffeemühle hat jetzt zu einer neuen Herausforderung geführt: Kaffeefilter! Wir halten nicht viel von Kaffeeautomaten mit eingebautem Mahlwerk, Milchaufschäumer und verchromter Dampfdüse. Wir bereiten unseren morgendlichen Kaffee lieber traditionell vor, um das pure Produkt zu geniessen. Dafür benötigen wir entweder eine Bodum Kanne (welche wir zum Glück in 2 Größen haben) oder einen Handfilter. Ich nehme die ganzen Bohnen aus dem Eisfach, mahle sie mit der neuen Kaffeemühle und brühe den frisch gemahlenen Kaffee mit heißem Wasser auf. Nur gehen leider unsere Bestände an Filterpapier so langsam zur Neige. Aber in Chile gibt es fast alles und selbst dieses Produkt hat seine Abnehmer in diesem Instant Kaffee Markt gefunden. Im Jumbo Supermarkt (gehört zu Cencosud und hat damit deutsche Wurzeln) gibt es tatsächlich Melitta Kaffeefilter der Größen 2 und 4, satte 2 € für 40 Stück. Da müssen wir wohl demnächst eine Ladung ‚Profis’ aus Deutschland ordern, und am besten noch eine Tonne Finncrisps für Antje dazu. Dieses dünne Knäckebrot aus Finnland (99% Roggenanteil) haben wir bisher hier noch nicht entdeckt. Ansonsten gibt es fast alles, selbst Oettinger:


Auf der Suche nach der Kaffeeabteilung im Jumbo kam ich beim Bier vorbei und entdeckte ‚Oettinger im Sonderangebot, für $ 499 (0,7 €). Diese Erfolgsgeschichte der deutschen Brauerei Industrie hat es jetzt tatsächlich bis ans andere Ende der Welt geschafft. Nach dem Motto „Keinen Euro in die Werbung, jeden Euro ins Bier!“ hat es Oettinger in den letzten Jahren geschafft, einer der größten Bierbrauer Deutschlands zu werden. Durch Konzentration auf die Qualität des Produktes und die Logistik zum Kunden bietet man heute flächendeckend qualitativ hochwertiges Bier in den Supermärkten Deutschland an und hebt sich von den sog. Premiumherstellern vor allem durch einen bescheidenen Markenauftritt und den günstigen Preis ab. Ich bin beeindruckt, dass es dieses Konzept jetzt auch bis Chile geschafft hat…. Obwohl, eigentlich trinke ich lieber was lokal Gebrautes (nach dt. Reinheitsgebot).


Nun ist genug mit Kaffee und Bier im nächsten Beitrag geht es wieder ums Internet, Webdesign und Suchmaschinen, zurück an die Arbeit.

Donnerstag, 7. Juni 2007

Jajah und die Kaffeemühle

Gestern hat eine 6-monatige Suche endlich zum Ergebnis geführt. Vor unserem Umzug nach Chile hat mich meine Frau mehrfach dazu aufgefordert eine neue elektrische Kaffeemühle zu kaufen. „Brauchen wir nicht, gibt’s dort bestimmt viel bessere und günstigere als bei uns in Deutschland. Wo kommt denn der Kaffee her: aus Südamerika…ich trage doch keine Eulen nach Athen, Schätzchen“.


Nur, die Chilenen trinken normalerweise Instant Kaffee, ein grauenhaftes Gebräu von Nestlé (Nescafé = No es café) oder den brasilianischen Kaffeeröstern. Nur so langsam setzt sich hier eine Kaffeekultur durch, verstärkt durch die Invasion von Starbucks und den lokalen Kopien im Schlepptau.


Wo es keine frischen Kaffeebohnen gibt, entsteht natürlich auch keine Nachfrage nach Kaffeemühlen, und schon gar nicht nach elektrischen. Das einzige Geschäft, das wir entdeckt hatten mit einer Kaffeemühle im Angebot war Whittard of Chelsea in den Malls Parque Arauque und Alto Las Condes. Die Dinger waren immer in Bestellung und die Lieferung lies auf sich warten. Im März konnten wir dann endlich eine ergattern, made in England, schweineteuer….und nach dem ersten Gebrauch defekt.


Also weiter warten….gestern haben wir einfach noch mal in dem Geschäft angerufen und wir hatten Erfolg. Also gleich nach Alto Las Condes und das gute Stück gesichert, made in China, kostete die Hälfte und hat zumindest den ersten Mahlvorgang heute Morgen souverän gemeistert.


Dieses Erfolgserlebnis musste ich gleich meinen Eltern mitteilen…Wir haben vor Kurzem eine Lösung gefunden, wie wir außerhalb von Skype und Breitbandverbindung zwischen Chile und Europa kostenlos miteinander telefonieren können.


Meine Eltern sind momentan in ihrem Ferienhaus in der Normandie in Frankreich und verfügen dort lediglich über eine analoge Leitung.


Die Lösung ist Jajah! Ich wurde vor kurzem über einen Handelsblattartikel darauf aufmerksam als sich die VC Tochter der Deutschen Telekom an dem kalifornischen Unternehmen beteiligte. Ich habe die ganze Zeit nach einer Alternative zu Skype gesucht, um mit unseren Kunden und Dienstleistern im Ausland günstig zu telefonieren. Trotz unserer 4 MB Breitband Leitung kommt es häufig vor, dass uns der Gesprächspartner einfach nicht hört.


Jajah ist eine Mischung aus Peter Zahlt von Goyellow und Skype. Sobald man sich registriert hat, kann man die Nummer des Gesprächspartners eingeben. Jajah ruft dich daraufhin wahlweise im Büro, zu Hause oder auf dem Handy an. Danach stellt Jajah die Verbindung zur Nummer des Gesprächspartners her. Man telefoniert also ganz normal mit seinem Telefon und braucht sich nicht mit einem Headset herumzuärgern, wobei Jajah die Verbindung über das Internet herstellt. Ein Gespräch von Santiago nach Europa kostet mit 3,3 ct zwar doppelt so viel wie bei skype, bisher hatte ich jedoch keine Verbindungsprobleme und man kann bequem sein Telefon nutzen. Mal sehen wie lange noch…


Das Beste jedoch ist, dass der Anruf kostenlos ist, wenn beide Gesprächspartner bei Jajah registriert sind; kostenlos, weltweit, von Festnetzanschluss zu Festnetzanschluss. Jajah erkennt das anhand der gewählten Telefonnummer. Mein Vater hat sich registriert und einfach die französische Nummer als Büronummer angegeben.


Man kann sein Konto per Kreditkarte aufladen und abtelefonieren, muss es aber nicht, solange alle Gesprächspartner auch Jajah Nutzer sind.



Links:
Jajah
PeterZahlt
Handelsblattartikel

Donnerstag, 31. Mai 2007

Futurenews, die Millennials und ich

Ich bin begeisterter Podcast Hörer und habe den rss feed zu Futurenews des Zukunftsinstituts, Kelkheim abonniert. Andreas Haderlein stellt darin interessante Themen aus der Zukunftsforschung wie Trends, die Märkte der Zukunft, die zukünftige Entwicklung von Arbeits- und Lebenswelten sowie natürlich Veröffentlichungen, Seminare und Veranstaltungen des Instituts vor. Das Zukunftsinstitut wird von dem renommierten Zukunftsforscher Matthias Horx geleitet. Seine Bücher wie ‚Future Fitness’ oder ‚So werden wir leben’ haben uns unter anderem dazu inspiriert, neue Wege für unser Berufs- und Privatleben einzuschlagen.


Im Podcast 15 forderte Andreas Haderlein die Hörer dazu auf, ihm ihre Meinung zur sogenannten Generation der Millennials zu schreiben. Diese Generation wurde in den 80er Jahren geboren und ist mit Laptop, mp3 Player und Playstation aufgewachsen. Man kommuniziert über Email, Skype, SMS, Blogs und präsentiert sich auf Myspace als sei das alles selbstverständlich. Während für unsere Generation die Umstellung von der Wählscheibe zum Tastentelefon und dann die unglaubliche Erfindung des Faxgeräts als Revolutionen galten, kann sich diese Gruppe ein Leben ohne WiFi und Instant Messaging nicht mehr vorstellen. Während wir uns Anfang der 90er noch tagelang in den staubigen Bibliotheken der Uni durch das Karteikartensystem wühlten, wird heute die Recherche für die nächste Semesterarbeit im Studenten Cafe über Wifi bei Google schnell und effizient erledigt.


Es wird zukünftig für Arbeitgeber immer schwieriger werden, diese oft sehr gut ausgebildete Generation in die Arbeitswelt der Industriegesellschaft zu integrieren, sie von morgens 8 bis abends um 5 in ein Büro einzusperren und ihnen zwischen 12 und 14 Uhr Freigang, äh Gleitzeit zu gewähren, um die Werkskantine zu besuchen. Eine neue Gestaltung der Arbeitswelt (physisch und vertraglich) ist nicht nur gefragt, sondern in vielen Unternehmen weltweit bereits in vollem Gange; zumindest bei denen die es begriffen haben. Eine schiere Notwendigkeit im globalen Wettbewerb um Märkte und Köpfe.


 


Ich zähle mich - wegen meines Alters - eher zu den Millennials im Geiste. Im Podcast Futurenews 17 hat Andreas Haderlein nun meinen Kommentar zu diesem Thema aufgegriffen und ausführlich zitiert.


Vielen Dank für die Veröffentlichung!


Anbei der Link zum Podcast:


http://www.zukunftsinstitut.de/rss/audio/zukunftsinstitut_futurenews_017_20070528.mp3



Shownotes:
http://www.zukunftsinstitut.de/rss/2007/05/28/future-news-17/

Rss Feed:
http://www.zukunftsinstitut.de/downloads/zi_podcast.xml

Für alle die das Thema Leben und Arbeiten in der Zukunft interessiert, hier ein paar Buchtipps:

Future Fitness, Matthias Horx


Wie wir leben werden, Matthias Horx


The World is flat, Thomas L. Friedman


Wir nennen es Arbeit, Holm Friebe


 

Mittwoch, 16. Mai 2007

Global Village

Mitte Februar kontaktierte mich eine Personalberatung aus London, um ihre Website neu zu gestalten und weitere Features einzubauen. Der Kontakt kam über Empfehlung. Der Internetauftritt des Kunden war ca. 1 ½ Jahre online, wurde ursprünglich von einen Bekannten entwickelt und hatte eigentlich keinen Nutzen. Bis zu jenem Zeitpunkt gab es keinerlei Geschäfts relevante Kontakte über die Website. Sie wurde auch in keiner Suchmaschine gefunden, kein Wunder, lautete der Titel der Eingangsseite auch “untitled document“.


Nach mehreren Konferenzgesprächen über Skype gossen wir die Anforderungen in ein Konzept. Einen ersten Designentwurf ließen wir von unserer Designerin in Hamburg erstellen. Dieser Vorschlag gefiel dem Kunden dann auf Anhieb. Wir konnten dann am html Gerüst und den einzelnen Seiten hier in Santiago arbeiten, während in London die Detailinhalte zusammengetragen wurden.


Ein wesentliches Feature der neuen Seite ist eine Jobdatenbank. Auf die jeweiligen Jobangebote können sich Bewerber direkt bewerben und ihren CV gleich als pdf anhängen. Zudem gibt es eine ‚Tell a friend’ Möglichkeit.


Diese Applikation hat uns ein Programmierer aus Freiburg, der zu dem Zeitpunkt auf den Kanarischen Inseln weilte, programmiert.


Es kam zu Situationen, dass ich auf Skype mit dem Kunden in London die Details absprach, während mir unserer Programmierer von den Kanarischen Inseln eine Message schickte, dass ich weitere Funktionen testen könne, auf dem Server in England.


Nachdem die Seite online gegangen war, meldeten sich bereits in der ersten Woche über 10 Bewerber für die Stellenangebote dieses Nischenanbieters. Die meisten kamen aus England, dem eigentlich Markt des Kunden, aber es gab auch Bewerbungen aus den USA, Japan und Singapur. Global Village. Damit lieferte der Internetauftritt unmittelbar einen Nutzen für das Business, den von Personalvermittlung lebt der Kunde schließlich.


Und hier geht es zum Projekt: www.morpheus-search.com

Internet Marketing Blog nun aus Santiago de Chile

HessyRottges Internet Marketing Santiago ChileFast ein Jahr habe ich diesen Blog ruhen lassen. In der Zwischenzeit sind wir nach Santiago de Chile gezogen, haben hier eine Firma gegründet und betreuen von hier unsere Kunden in Europa und Südamerika. Wir werden uns in Zukunft nicht mehr ausschließlich auf Zahnärzte fokussieren, sondern auch auf europäische und südamerikanische Unternehmen, um speziell den Bedarf an mehrsprachigen Websites zu decken.


In der Folge werde ich diesen Blog nutzen, um interessante Internet Projekte zu beschreiben. Die interessante Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern in aller Welt mit Hilfe der Internet Technlologie steht dabei im Vordergrund.


Santiago ist, man mag es kaum glauben, dafür ein äußerst geeigneter Standort. Chile ist von der Internet Infrastruktur auf neuestem Stand. Unsere beiden Breitbandanschlüsse zu Hause und im Büro wurden z.B. innerhalb von 24 Stunden nach Kontaktaufnahme von VTR installiert. WiFi findet man nicht nur bei Starbucks sondern an jeder Ecke, in Cafes, Metro Stationen und anderen öffentlichen Einrichtungen. Also ein geeignetes Pflaster für uns und unsere Aktivitäten.


Also von nun an gibt es wieder regelmässig News, nun aus Santiago de Chile.