Dienstag, 8. November 2011

Providencia macht Speiseöl zu Biodiesel

Providencia, im Osten Santiagos, hat eine neue Initiative gestartet, um Küchenabfälle in Kraftstoff zu verwandeln. Etwa 100 gewerbliche Betriebe in Providencia vor allem Restaurants, Bars und Hotels spenden das verwendete Pflanzenöl aus ihren Küchen für ein Recycling-Programm der Gemeinde. Das gesammelte Öl wird dann zu Biodiesel umgewandelt.

Die Initiative begann im Jahr 2010, gefördert von der Gemeinde, mit nur 35 teilnehmenden Betrieben. Seit der Einführung hat sich die Teilnahme fast verdreifacht. Die Geldgeber hoffen auf rund 240 Unternehmen, die sich der Initiative anschliessen.

Das Unternehmen, das mit der Abholung beauftragt ist, sammelt rund 8000 Liter pro Monat ein. Da die Initiative wächst, haben die Organisatoren des Projekts damit begonnen nach Wegen suchen, um den Abholprozess zu verbessern und Risiken von Leckagen zu vermeiden.

Laut Bürgermeister Cristián Labbé hat die Durchführung dieses Programms keine Kosten für die Gemeinde. Providencia bietet das das Management und das Unternehmen kümmert sich um die Logistik, und bekommt dafür das Öl. Das Wichtigste für die Gemeinde ist, dass sich mehr Restaurants der Initiative anschließen. Laut Studien können 0,2 Liter verbrauchtes Öl 1000 Liter Trinkwasser verunreinigen.

Das Material wird dann an Unternehmen verkauft, die das Öl zu Biodiesel umwandeln. Chiles Busunternehmen Pullmann hat bereits Interesse bekundet. Einige Busse der Flotte können mit dem Treibstoff aus Frittenfett betrieben werden.

Samstag, 7. Mai 2011

Costanera Center im Nebel

Die Deutsch-Chilenische IHK veranstaltet seit kurzem Besichtigungen der Baustelle des Costanera Centers. Das Costanera Center ist momentan die grösste Baustelle in Santiago. Es ensteht ein Komplex aus mehreren Bürohochhäusern, Konsumtempel auf 6 Etagen und Hotels. Als neues Wahrzeichen der Stadt ensteht ein 300 Meter hoher Wolkenkratzer, der in Kürze das höchste Gebäude von Südamerika sein wird. Gestern habe ich mich einer Besichtigung angeschlossen. Sie begann auf Level -4 und ging mit einem Baustellen Aussenaufzug bis in den 53. Stock. Es war der denkbar ungünstigste Tag, Santiago lag im Nebel.


Blick von unten


Im 53. Stock



Blick Richtung Vitacura



Titanium in den Wolken




Das Costanera Center liegt in Fußnähe von uns. Die einzige Reaktion meiner Frau nach Ansicht des Videos, Jumbo gibt's auch, ja super, da gibt's mein Knäckebrot.

Mittwoch, 9. März 2011

90% der Chilenen nutzen Facebook

Laut einer Studie von ComScore verbringen die Chilenen 29 Prozent ihrer Zeit im Internet auf Social Networking Websites. Dies entspricht einem Zuwachs von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 


Der Platzhirsch unter den Social Networking Sites in Chile ist Facebook. 90% der Internetbenutzer nutzen diese Plattformen, das entspricht immerhin 6,5 Millionen Menschen. 


Der Zeitaufwand für E-Mails checken und Instant Messaging ist erneut gefallen. Im Januar 2011 wurden 25 Prozent der Internet-Zeit fürs Browsing, 19 Prozent für Instant Messaging, 11 Prozent für Unterhaltung und nur 5 Prozent für das Bearbeiten von E-Mails verbracht. Ach deshalb antwortet mir niemand auf meine Emails, und ich muss immer hinterher telefonieren....!
Diese Zahlen umfassen jedoch nicht die Daten von öffentlichen Computern oder Verbindungen von mobilen Geräten. 


Das hat insbesondere Auswirkungen auf den Online Marketing Mix der Unternehmen: ComScore-Vizepräsident für Lateinamerika, Alejandro Fosk, sagte: "Für Werbetreibende und Marketingverantwortliche ist es wichtig zu verstehen, wie und wo die Verbraucher ihre Zeit online verbringen. Dies gilt insbesondere in zunehmend wettbewerbsintensiven Märkten mit schnellen Internet-Wachstum wie Chile. " 


2010 erweiterte auch Twitter stark seine Verbreitung in Lateinamerika. Die Studie ergab, 13,1 Prozent der Chilenen im Internet nutzen diesen Micro Blogging Dienst.


Trotz der Fortschritte von Twitter ist die zweitbeliebteste Social Networking Site im Land nach wie vor Land Fotolog.cl, eine Community für das Teilen von Fotos und Videos.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Chilenen trauen sich gegenseitig nicht über den Weg

Mir ist von Anfang an aufgefallen, dass Chilenen untereinander nur wenig vertrauen. Sehr gut für uns, denn gerade Deutschen vertraut man mehr. Einer unserer ersten Chilenischen Kunde sagte mir damals, dass er uns gewählt hat, gerade weil wir aus Europa kommen. Wir haben ihn bisher auch noch nicht enttäuscht und er zählt immer noch zu unseren Kunden.


Eine Studie des Gesundheitsministeriums fand nun heraus, dass 76% der Chilenen ihrem Nachbarn nicht trauen. Ständiges Misstrauen führt laut der Studie zu psycho-sozialem Stress, der wiederum zu Herzkreislauf Erkrankungen, Bluthochdruck und Depressionen führen kann.
Suspicious Minds: 76 Percent Of Chileans Don’t Trust Their Neighbors

Ich habe in diesem Blog schon häufiger über Bürokratie berichtet. Die meiste Bürokratie resultiert meiner Ansicht nach gerade aus diesem Misstrauen: Rechnungen, die vom Finanzamt abgestempelt werden müssen, vom Notar legalisierte Unterschriften, Fingerabdrücke auf Vollmachten und Verträgen; und ohne RUT geht gar nichts.

Hier ein paar Beispiele:
http://leben-in-chile.blogspot.com/2007/07/schwarzer-daumen.html

Diese Woche hatte ich eine reunion mit einer Kundin. Wir wollten über ein neues Projekt sprechen. Sie hatte panische Angst, dass einer ihrer Mitarbeiter mithört, selbst die geschlossene Bürotür war ihr zu unsicher.
Das Gespräch wurde dann in ihrem Wagen im Parkhaus fortgeführt, bei laufendem Motor.

Sonntag, 23. Januar 2011

Start-up Chile zieht junge Unternehmer ins Land

Letzten Donnerstag habe ich an einem Event von Start-up Chile in der Cantina Californica in Providencia teilgenommen.

Start-up Chile ist ein Programm der Regierung, um Talente aus dem Ausland ins Land zu holen und sie dabei zu unterstützen, ein Unternehmen in Chile zu gründen. Präsident Piñera plant bis 2014 100.000 neue Unternehmen anzusiedeln und damit mindestens 800.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Start-up Chile ist eine Maßnahme, um im Bereich neuer Technologien Know-how zu importieren. Für dieses Programm stellt die Regierung 40 Mio. US$ zur Verfügung. Bis 2014 sollen so 1000 junge ausländische Unternehmer ins Land gelockt werden.
Jeder Unternehmer, der ausgewählt wird, bekommt 40.000 US$ für 6 Monate, um sein Business zu gründen, zu entwickeln und Geschäftskontakte aufzubauen. Der Staat verlangt weder die Rückzahlung noch eine Beteiligung an dem neu gegründeten Unternehmen.
Was unsereins sich hart erkämpfen musste, wird den Auserwählten in einer Woche zur Verfügung gestellt: RUT und Bankkonto. Darüberhinaus kümmert sich der Staat um Büroräume und Appartement.
In der ersten Runde (seit Oktober 2010) wurden 25 Unternehmer aus ca. 400 Bewerbern ausgewählt. Die ersten Chilenischen Nachwuchskräften wurden bereits eingestellt.

Die wöchentlichen Meetings dienen dem Erfahrungsaustausch und werden über die Internet Plattform Meetup organisiert. Die Teilnehmer kommen aus aller Welt. Letzten Donnerstag präsentierte David aus Toronto popupchinese.com, eine eLearning Plattform für Chinesisch Sprachkurse. 
Danach wurde ausführlich auf der sonnigen Terrasse des Californica "genetworked", bei Pisco, Wein und Bier.

Ich werde auf jeden Fall dort öfter auftauchen.

Weitere Informationen zu Start-up Chile: http://www.startupchile.org/

Start-up Chile Events: http://www.meetup.com/startupchile/

Samstag, 22. Januar 2011

Kindergeburtstag im Granjaventura

Wir waren heute auf einem Kindergeburtstag im Granjaventura eingeladen. Granjaventura ist Teil des Parque Mahuida in La Reina. Ideal für Kinder mit Kletterburg, Canopy und vielen Tieren (Llamas, Alpacas, Pferde, Hühner, Gänse, Kühe, Schweine, etc.)

Am meisten haben jedoch die Freiluft Pissoirs auf der Herren Toilette beeindruckt.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Die Chilenen leben ungesund

Ich sitze gerade im Garten unseres Appartement Gebäudes. 2 Kindermädchen - stark übergewichtig, Alter irgendwas zwischen 20 und 45 - laufen rauchend an mir vorbei. Die gehen sich bestimmt jetzt ne Cola holen.

Chiles Politiker suchen nach Mittel und Wegen, um eine gesündere Lebensweise zu fördern. Laut einer aktuellen Studie hat sich die Gesundheit der Chilenen in allen wichtigen Kategorien seit 2003 verschlechtert.

Laut Gesundheitsminister Jaime Mañalich wird der durchschnittliche Chilene im Jahre 2020 ein kettenrauchender, übergewichtiger Alkoholiker sein, der niemals Sport getrieben hat und aller Wahrscheinlichkeit nach an einem Herzinfarkt sterben wird. Die Studie wurde von der Universidad de Chile in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium durchgeführt.

Einige Zahlen:

  • 67 Prozent der Chilenen wiegen mehr als empfohlen, im Vergleich zu 61 Prozent im Jahre 2003. Davon sind 39,3 Prozent übergewichtig, 25 Prozent adipös und 3,4 Prozent krankhaft fettleibig.
  • Nur 15,5 Prozent der Chilenen essen die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse täglich.
  • 88,6 % treiben keinen Sport! Ach, deswegen ist es in der Mall Sport immer so leer.
  • 40 Prozent der Männer und 25 Prozent der Frauen trinken deutlich mehr Alkohol als die von der WHO täglich empfohlene Dosis (20 Gramm). Muss es denn Pisco Sour zu jeder Mahlzeit geben?
  • 40% der Chilenen rauchen 10 oder mehr Zigaretten täglich (und beschweren sich über die Luftqualität)
  • Im Jahr 2003 lebten etwa 700.000 Menschen mit Diabetes in Chile, mittlerweile hat sich diese Zahl auf 1,2 Mio erhöht.
  • Immerhin hat sich die Anzahl der Personen mit Bluthochdruck von 3,8 Mio auf 3,6 Mio verringert.

Die Regierung steht bereits in Gesprächen mit der Industrie um langfristig den Gehalt von Zucker, Fett und Salz in den Lebensmitteln drastisch zu reduzieren.
Zudem muss natürlich viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Als Mitteleuropäer erstaunt es mich doch jedes Mal, wenn auf Kindergeburtstagen die 3-5 Jährigen ihre Kartoffelchips mit Cola herunterspülen.

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