Mittwoch, 28. November 2007

Charla en la Camchal 2.0

Here is the presentation for the workshop held at Camchal, Santiago, 29.11.2007

[slideshare id=184424&doc=web-20-camchal-santiago-29112007-1196274969705703-4&w=425]

Recommended Bookmarks

Dirk Röttges at the Camchal, Santiago 29/11/07

Donnerstag, 1. November 2007

Mujeres!

Am Sonntag wurde in Argentinien Christina Kirchner zur Präsidentin gewählt, die erste demokratisch gewählte Frau an der Spitze unseres Nachbarlandes. Auch Chile hat seit Anfang 2006 mit Michelle Bachelet eine Präsidentin.
Auch sonst kann man beobachten, dass es immer mehr Frauen in Führungspositionen gibt und dass immer mehr Frauen unternehmerisch tätig sind. Schau ich mir unser Gebäude mit 3 Unternehmen an, stellt sich folgendes Bild: Da ist zum einen Claudia, die eine Cafeteria im Erdgeschoss betreibt, eine neue Cafeteria gerade am Flughafen eröffnet hat sowie einen Lieferservice für Schulküchen betreibt. Ihr Unternehmen beschäftigt 15 Angestellte. Sie ist knapp über 40 und hat 3 Söhne im schulpflichtigen Alter.
Im Erdgeschoss ist eine Sprachschule, die Englischunterricht in Unternehmen anbietet. Auch dieses Unternehmen wird von 2 Frauen geleitet. Im Büro neben uns zieht gerade eine Möbeldesignerin ein. Ja und bei uns sind 2 von 3 Mitarbeitern weiblich.
Letzte Woche war Antje auf der Verleihung der Jungunternehmerin des Jahres, organisiert von den Mujeres Empresarias und dem Mercurio. 10 Unternehmerinnen unter 35 Jahren waren nominiert. Die meisten haben Familie und Kinder. Eine Produzentin von Rapsöl wurde zur Jungunternehmerin 2007 gewählt.
Ende letzter Woche wurden wir von einer Händlerin von Weinzubehör kontaktiert. Sie importiert Weingläser, Weinkühler, Dekanter, Korkenzieher und vieles mehr aus Europa. Einst als Weinhändlerin gestartet, hat sie nun Exklusivvertriebsrechte für den Chilenischen Markt für europäische Marken aus diesem Bereich. Sie fragte an, ob wir eine Website mit Online Katalog für sie erstellen können. Am Ende des Gesprächs als wir über Privates sprachen, sagte sie uns, dass sie 6 Kinder habe.
Dies ist mit Sicherheit kein repräsentativer Querschnitt der Gesellschaft, aber ich stelle doch immer wieder mit Erstaunen fest, wie diese Dinge in Chile funktionieren, ohne dass es Kindertagesstättenprogramme oder sonstige staatliche Förderung gibt. Vom Kindergarten bis zur Universität, sämtliche Betreuung und Ausbildung sind meist privat organisiert und kosten entsprechend Geld. Auch das Vorhandensein des Niedriglohnsektors ermöglicht es, dass Nanas sich meist in Vollzeit um Haushalt und Kinder kümmern. Für uns als Europäer ist es immer noch befremdlich, Nanas in ihrem uniformierten Hauswirtschaftskitteln als Bedienstete in den Familien der Mittel und Oberklasse zu sehen. Aber letztendlich liefern sie den entscheidenden Beitrag dafür, dass Frauen die Freiheit haben, ihre eigenen Karrieren zu verfolgen. Auch wenn das nicht alle machen und den Tag dann lieber mit Shopping und Maniküre verbringen, bevor sie mit ihren SUVs die Kinder von der Schule abholen.
Dies alles trägt dazu bei, dass Karriere und Familie sich hier nicht ausschließen und Frauen heute einen wesentlich Beitrag zur Dynamik der chilenischen Wirtschaft leisten.